Magnus VON WACHTEN - Magnus ist Johann Reinholds Vater?

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Von Gerhard Kayser "STAMMFOLGE DER BALTISCHEN FAMILIE v. WACHTEN"

Nach sehr wenig glaubwürdiger Familien-Überlieferung ist der älteste baltische Vorfahre Wachten ein englischer Edelmann Christopher Wachtington, der unter Zar Peter dem Großen nach Rußland gekommen sein soll und als sein „Kabinettssekretär“ im Rang eines Obersten bezeichnet wird. Nach Peters Tod (1725) soll er nach Sibirien verbannt worden sein, sei später begnadigt worden, wäre aber noch vor Antritt der Rückreise gestorben. Sein Sohn soll Johann Reinhold gewesen sein, als dessen Vater das Handbuch der baltischen Ritterschaften aber einen Kaiserl. russ. Major Magnus Wachten 1) und nicht einen Christopher Wachten anführt. Auch zeitlich paßt die Verschickung des Christopher bzw. Magnus Wachten nach Sibirien um 1726 und das Geburtsjahr 1743 des angeblichen Sohnes Johann Reinhold Wachten kaum zusammen.
Wenn man sich das Wappen mit seinen 3 Feldern und den beiden Schild- haltern Löwe und Greif ansieht, wird man keine Anklänge an englische Wappen entdecken. Auch steht dies prunkvolle Wappen sehr im Gegensatz zu der gewohnten Schlichtheit altadliger Wappen. So, wie es in Klingspors Wappenbuch der baltischen Ritterschaften abgebildet ist, dürfte es in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts, ja vielleicht erst im Anfang des 19. Jahrhunderts entstanden sein. Manches, wie u. a. die Farben, läßt auf osteuropäische Herkunft schließen 2).
Bedeutsam ist für diese nicht gelösten Fragen über Herkunft und Adel, daß der Rigaer Genealoge Erich Seuberlich im Kirchenbuch von Ringen bei Dorpat 1728 unter den Paten eines Sohnes des Pastors Theodor Eichler einen Regimentsfeldscher Wachten fand. Es liegt nahe, in diesem den Vater von Johann Reinhold Wachten zu vermuten 3).
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1) Dem Einsender sind keine Unterlagen für das Vorhandensein von Major Magnus Wachten bekannt.
2) Beschreibung des Wappens im Genealogischen Handbuch der halt. Ritterschaften: Oben von rot und blau gespalten, rechts in rot ein abgerissener brauner Greifenkopf mit einem den Hals von rechts nach links durchbohrenden silbernen Pfeil; links in blau ein fallender silb. Anker, dessen Enden und Griff in Lilien auslaufen, unten in Gold ein schwarzer Flügel, von links nach rechts durchbohrt von silb. Pfeile. Helmzier über Krone der pfeildurchbohrte Flügel. Helmdecken blaugold und rotgold. Schildhalter: rechts ein goldener Löwe, links ein goldener, schwarzgeflügelter Greif, beide widersehend auf grünem Rasen.
3) Oder sollte zwischen dem Namen Wachten und dem russischen Namen W a c h t i n ein Zusammenhang bestehen? Ein dem Adel zugehöriger, 1790 geborener Wassilj Alexander Wachtin ist Unterleutnant 1835, Sekretär 1843; sein Sohn Nikolai Wassilj, * 22.3.1844 im taurischen Gouvernement (vgl. Stammbuch des Adels des Gouvern. Moskau, Bd. I).

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